Helle Nacht

Helle Nacht
Nach Paul Verlaine

Weich küßt die Zweige
der weiße Mond;
ein Flüstern wohnt
im Laub, als neige,
als schweige sich der Hain zur Ruh –
Geliebte du.

Der Weiher ruht, und
die Weide schimmert;
ihr Schatten flimmert
in seiner Flut, und
der Wind weint in den Bäumen –
wir träumen … träumen.

Die Weiten leuchten
Beruhigung;
die Niederung
hebt bleich den feuchten
Schleier hin zum Himmelssaum –
oh hin – o Traum …

Quelle:
Richard Dehmel: Aber die Liebe. München 1893, S. 96-97.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert